Felix Landerer
Great Expectations
Beschreibung
Sie wissen, was jetzt passiert. Ich denke, wir können uns wohl alle darauf einigen, dass das, was wir nun gemeinsam erleben werden, alles davon in Frage stellt. Eine absehbare Konsequenz, die wiederum Welten eröffnet – ja sogar Epochen durchbricht. Seien Sie gewiss. Im Großen und Ganzen ist all das – ohne zu viel verraten zu wollen – der Anfang von etwas Großem. Ich möchte Sie alle erneut dazu auffordern, außergewöhnlich individuell in der Masse zu verschwinden. Sie werden finden, was Sie suchen. Falls Sie das nicht schon getan haben. Was wir hier voraussehen, ist wirklich weder unvorstellbar noch unvermeidbar und dennoch unvergleichlich. Schön, dass wir uns da einig geworden sind.
Felix Landerer spielt in dieser Uraufführung mit Behauptungen und Erwartungen und verspricht einen Tanzabend, der hinter die Fassaden blickt – mit großen Worten, großen Gesten und der Frage, ob wiederum dem Scheitern an Erwartungen nicht ein größerer Wert beigemessen werden sollte. Der Neukomposition von Christof Littmann steht barocke Musik gegenüber, gespielt von den Bielefelder Philharmonikern. Musikalisch und visuell ergeben sich scheinbare Kontraste zwischen Konvention und deren Brechung. Great Expectations ist der Auftakt von Landerers zweiter Spielzeit als Künstlerischer Leiter des zehnköpfigen Ensembles von TANZ Bielefeld.
Besetzung
Termine
Felix Landerer
Great Expectations
Felix Landerer
Great Expectations
Pressestimmen
Auch wenn sich die Entwicklung des Stückes hinzieht, der wirklich großartige Tanz des Ensembles - obwohl teilweise ungewöhnlich - enttäuscht die Erwartungen des Publikums nicht. Neben klassischen Elementen passend zur Barockmusik, begeistern Tänzerinnen und Tänzer mit geschmeidigen, teilweise aber fast grotesken Verrenkungen, bei denen sie einzelne Körperteile wie eigenständige Wesen erscheinen lassen.
Natürlich lauert im titelmäßig hoch Gestapelten erstens Ironie und zweitens das Kippeln und Verrutschen des Stapels. Beides bietet die einfallsreiche Choreografie.
Sie nimmt sich die Freiheit, eben nicht als großer Wurf daherzukommen. Das Werfen zeigt sie, das wiederholt werden muss oder kann oder will, weil wohl nie das große Ziel getroffen wird. Das wäre? Das wahnsinnig Neue oder totales Zuschauerbeeindrucken? Das zwei-aktige Stück unterwandert also Hoffnungen auf eine bombastische Spielzeiteröffnung. Das macht neugierig, sieht interessant aus, auch wegen des schick wechselhaften Licht-Designs von Landerer und Carsten Lenauer und der Musik von Christof Littmann. Wirklich „great“ sind die zwölf Tänzerinnen und Tänzer.