Tobias Rausch & Marc Sinan // Im Rahmen von STOFF
Hecheln. Ein Trip ins Textile
Beschreibung
Ein spartenübergreifender Abend mit SchauspielerInnen, SängerInnen und MusikerInnen
Mit freundlicher Unterstützung der Hanns-Bisegger-Stiftung
Leinenweberei lohnt sich schon lange nicht mehr. Jetzt also Stoffe für kugelsichere Westen. Oder Verlagerung der Produktion ins Ausland. Oder Spezialisierung auf Nischenmärkte für Adelsfamilien. Wer nicht ganz vorne dran ist, bleibt auf der Strecke. – Schicksal? 30 Jahre hat sie für das Mode-Unternehmen genäht. Und plötzlich soll Schluss sein. Der ganze Betrieb wird dicht gemacht. – Pech? Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Früher gab es zwei Kollektionen pro Saison. Wer jetzt nicht doppelt so viel anbietet, hat keine Chance. Das Tempo wird immer atemloser. – Zufall? Seit ihrer Entstehung ist die Textil- und Bekleidungsindustrie unter Veränderungszwang. Die ungeheuren Kräfte des Weltmarkts entladen sich in den Biographien von allen: Unternehmern, Händlern, Angestellten. Sie hinterlassen Spuren und Narben, sie öffnen die Wege für Karrieren und unverhofftes Glück.
Gibt es ein Gesetz der Geschichte? Oder ist alles Zufall? Hat der Einzelne sein Schicksal in der Hand? Oder sind wir Teil eines globalen Spiels, in dem manche Glück, manche Pech haben?
Die Kulturstiftung des Bundes fördert im Fonds Doppelpass das gemeinsame Projekt STOFF des Theaters Bielefeld mit »recherchepool«.
TIPP: Das Projekt STOFF wird online von einem Magazin begleitet. Unter www.stoff-magazin.com gibt es Einblicke in die Recherchen und Beiträge zu verschiedenen Themen rund um Stoff, Textilien und Mode: Reportagen, Firmen- und Designerportraits, Interviews, Berichte,... Die Inhalte des Onlinemagazins stammen zum einen von den direkt Beteiligten des Projekts, zum anderen von Studierenden der Universität Bielefeld, Forschenden und Gastautoren.
Besetzung
Pressestimmen
Interviews mit Arbeiterinnen und Unternehmern, aber auch historische Recherchen in Bielefeld, sind die Grundlage des Textes. Regisseur Tobias Rausch hat daraus aber kein pures Dokumentartheater gemacht, sondern die Aussagen zu Figuren verdichtet. So zeigt er den Untergang der klassischen Textilindustrie als emotionale, auch witzige, sehr unterhaltsame Geschichte, die immer neue Wendungen nimmt.
Ein grandioses Projekt. Leute, schaut auf Bielefeld. So geht Dokumentartheater!
Der Trip ins Textile zeigt wie die Fäden zusammenlaufen, sowohl die an denen einzelne Menschenleben hängen, als auch die, aus denen die gesamtwirtschaftlichen globalisierten Handelsmuster gewebt sind. Zu diesem Zweck inszeniert Rausch einige Hauptstränge, die sich vom persönlichen ins gesamtgesellschaftliche und sogar mythische bewegen, von den technischen Bedingungen zu den kulturellen Fragen, von kühler Berechnung zu tragischen Lebensfolgen. Vom Widerstand und wie dieser gebrochen wird. (...) unterhaltsam und kenntnisreich, kontrovers und witzig (werden) Fakten mit Geschichten gemischt.
Förderer, Partner & Sponsoren
Diese Produktion wurde unterstützt von