Amanda Lasker-Berlin
Ich, Wunderwerk und How much I love disturbing content
Beschreibung
Vier Perspektiven. Vier unterschiedliche Motive – stark im Fokus: Videobilder. Es wird verhandelt, was ungezeigt bleibt, vergessen wurde oder in der Routine des endlosen Klickens untergeht. Vier Blicke, die wie durch die Kameralinse ganz nah an das heranzoomen, was dem menschlichen Auge so nicht auffällt. Ein Blick schaut eine alte Super-8-Aufzeichnung eines zurückliegenden Familienfests an. Der andere klebt an YouTube-Videos, die Polizeigewalt darstellen. Der dritte erinnert sich an Fernsehaufnahmen von einer Geiselnahme in der zurückgelassenen Heimatstadt Gladbeck. Und der vierte Blick sieht das, was ungesagt bleibt. Und was macht der Tod eigentlich für einen Unterschied für uns Lebende im Blick auf die Bilder, die er hinterlässt? Sollten wir Leben den diese speichern oder einfach löschen?
Das Stück von Amanda Lasker-Berlin nimmt diese Blicke unter die Lupe, setzt sie mosaikartig zusammen und webt ein Bild aus Eindrücken, Erinnerungen und Gedanken. Dazwischen scheinen Fragen auf, Fragen an das eigene Ich, die eigene Geschichte, die eigenen Gefühle – zumindest für kurze Momente, für kurze Klicks. Der Theatertext beschreibt Videos, zoomt sprachlich heran an Bilder und Ereignisse, und befragt die Macht dieses Mediums über unsere Art, Welt zu erfahren und zu erinnern.
Für diese Produktion gibt es eine Triggerwarnung, die Sie hier nachlesen können.
Besetzung
Pressestimmen
(…) mit der Macht bewegter Bilder befasst sich auf höchst intelligente Weise das Theaterstück der jungen, bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichneten Autorin Amanda Lasker-Berlin, das unter der hochklassigen Regie von Marie Schwesinger in Bielefeld Premiere feierte.
Es ist mehr als nur ein Kunstgriff, dass in einem Stück über Videos diese (fast) überhaupt nicht zu sehen sind. Stattdessen projizieren die drei Schauspielerinnen durch exakte Beschreibungen und mehr oder minder starke Reaktionen das aufgezeichnete Vorfallende – oder besser vor ihrem inneren Auge Ablaufende – gleichsam auf die inneren Leinwände in den Köpfen der Zuschauerinnen und Zuschauer. (…)
(…) die Inszenierung (bietet) faszinierende Perspektiven auf ein höchst strittiges Thema. Unbedingt sehenswert.