Robin Davis wird neuer Generalmusikdirektor
Ab der Spielzeit 2025/26 übernimmt Robin Davis – in der Nachfolge von Alexander Kalajdzic – den Posten des Generalmusikdirektors der Bühnen und Orchester Bielefeld. Das hat der Rat der Stadt Bielefeld am Donnerstagabend (23.05.) beschlossen und ist damit der Empfehlung des Betriebsausschusses Bühnen und Orchester (BBO) gefolgt. Zuvor hatte sich die Findungskommission einstimmig für Robin Davis ausgesprochen. Er geht als Wunschkandidat aus einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren hervor, in dem zuletzt neben ihm noch Daniel Huppert und Michael Wendeberg im Rennen waren.
»Es war spannend bis zum letzten Moment«, sagt Dr. Udo Witthaus, Beigeordneter für Kultur der Stadt Bielefeld und Leiter der Findungskommission. »Alle Final-Kandidaten haben sich auch in den von ihnen dirigierten Symphoniekonzerten – der letzten der drei Bewerbungsrunden – auf höchstem musikalischen Niveau präsentiert.« Robin Davis habe die Findungskommission schließlich auf allen Ebenen und mit seiner professionellen Leichtigkeit begeistert. Das unterstreicht auch die Intendantin der Bühnen und Orchester Nadja Loschky: »Robin Davis hat uns sowohl mit seinen Ideen zur zukünftigen Programmentwicklung als auch mit seinen Fähigkeiten als Dirigent vollends überzeugt. In seiner konzerteinführung konnten wir zudem sehen, dass er ein Publikum mit seiner lebendigen und kommunikativen Art auf Augenhöhe begeistern und großes Interesse für die Musik wecken kann.«
Björn Klaus, Vorsitzender des BBO und in dieser Funktion auch Mitglied der Findungskommission, betont weitere Stärken des Engländers: »Seine inspirierende Persönlichkeit, sprühende Freude und Energie finde ich bemerkenswert.« Und Marcus Kleinkes, stellvertretender Vorsitzender des BBO und ebenfalls Mitglied in der Findungskommission, ergänzt: »Robin Davis passt einfach hervorragend in unsere Stadt. Ich bin mir sicher, dass er den auch überregional hoch angesehenen künstlerischen und atmosphärischen Bielefelder Weg der Bühnen und Orchester tatkräftig unterstützen und vorantreiben wird.«
Robin Davis berichtet, dass er sich in Bielefeld von Beginn an sehr wohl und willkommen gefühlt hat – sowohl von den Menschen hinter den Kulissen des Theaters, Orchesters und Konzerthauses als auch vom Publikum des von ihm dirigierten Symphoniekonzerts. »Das Orchester ist toll und hat eine wunderbare Klangkultur. Besonders reizvoll ist für mich das breite Programm der Philharmoniker, das nicht nur aus Klassikkonzerten, sondern vielen anderen Genres wie Jazzformaten besteht. Außerdem freue ich mich darauf, mit dem Publikum in Kontakt zu kommen und meine Leidenschaft für die Musik weiterzugeben. Auch die Nachwuchsarbeit liegt mir am Herzen. Ich habe schon viele Ideen im Kopf und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Orchester und allen Abteilungen des Theaters.«
Robin Davis ist seit der Spielzeit 2020/21 Generalmusikdirektor am Theater Pforzheim. Er schloss zunächst ein Mathematikstudium in Cambridge ab, studierte dann Klavierbegleitung und später Dirigieren. Zu seinen bisherigen Stationen gehören das Theater Dortmund (Solorepetitor), das Oldenburgische Staatstheater (Kapellmeister und Assistent des GMD), das Theater Lüneburg (1. Kapellmeister und Studienleiter) sowie das Salzburger Landestheater (1. Kapellmeister).
Insgesamt sind 130 Bewerbungen auf den Posten des Generalmusikdirektors eingegangen. »Das zeigt welchen Stellenwert die Bühnen und Orchester Bielefeld im bundesweiten Theater- und Konzertwesen haben«, freut sich Dr. Udo Witthaus über die Resonanz. Ebenfalls erfreulich war das Interesse des Publikums: Alle von den drei Final-Kandidaten dirigierten Symphoniekonzerte – sowohl an den Freitags als auch an den Sonntagsterminen – waren mit jeweils deutlich über 1.000 Besucher*innen nahezu ausverkauft. Das gilt auch für das Programmheft zu den Konzerten, das explizit als Einladung an die Konzertgäste gedacht war, sich über die Kandidaten und die Aufgaben eines Generalmusikdirektors zu informieren und dadurch so nah wie möglich am gesamten Auswahlprozess teilzunehmen.
Zur zwölfköpfigen Findungskommission gehörten Vertreter*innen der Stadt Bielefeld und des Betriebsausschusses, der Intendanz und Leitungsmitglieder der Bühnen und Orchester, Vertreter*innen des Orchestervorstands sowie Ensemble- und Chorsprecher*innen. Damit die Bielefelder Philharmoniker möglichst umfassend in das Verfahren eingebunden waren, wurde seitens des Orchesters ein eigenes Gremium benannt. Es bestand aus dem Orchestervorstand und Musiker*innen der verschiedenen Stimmgruppen. Nadja Loschky: »Die Kommission war durch ein starkes künstlerisches Expertentum geprägt. In jeder Phase haben wir konstruktiv und engagiert, mit viel Freude und auf Augenhöhe miteinander gearbeitet.«