Marie Schwesinger
Marie Schwesinger studierte Szenische Künste an der Universität Hildesheim und Regie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt. Anschließend ging sie als Regieassistentin ans Schauspiel Frankfurt. Hier inszenierte sie im Herbst 2018 ihren Stücktext Gegen alle Widerstände, welcher im Mai 2021 zum Körber Studio Junge Regie ans Hamburger Thalia Theater eingeladen wurde. In Gegen alle Widerstände setzte sich Marie Schwesinger erstmals mit den Frankfurter Auschwitzprozessen auseinander. Eine Beschäftigung, welche sie im Sept. 2020 am Theater Studio NAXOS (Frankfurt) mit ihrer Inszenierung Widerhall fortführte. Für das Schauspiel Frankfurt adaptierte sie 2019 Juli Zehs Roman Corpus Delicti als Klassenzimmerstück für die Bühne und brachte am Hessischen Staatstheater Wiesbaden Robert Seethalers Roman Das Feld zur Uraufführung.
Neben Romanadaptionen liegt Marie Schwesingers künstlerischer Schwerpunkt auf zeitgenössischen und dokumentarischen Stoffen. Im Frühjahr 2021 entwarf sie den Audiowalk Der Rache nicht zur Thematik verfolgter Künstler*innen der NS-Zeit und wirkte bei der Produktion Ongoing im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Frankfurt 2021 mit. In Kooperation mit dem Kunstfest Weimar 2022 und dem Theater Landungsbrücken Frankfurt forschte sie im Inszenierungs-Projekt Werwolfkommandos zur prozessualen Aufarbeitung rechtsextremer Gewalttaten. Hierfür besuchte sie als Prozessbeobachterin den Gerichtsprozess um die Ermordung des Kassler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke und den Angriff auf den Iraker Ahmed I., sowie die Prozesse gegen den Bundeswehrsoldaten Franco A. und die Drohbriefserie NSU 2.0.