Sommer Ulrickson
Die Regisseurin und Choreografin Sommer Ulrickson wurde in Kalifornien geboren und studierte dort Tanz, Theater und Performance. 1998 kam sie durch ein Bundeskanzler-Stipendium der Alexander von Humboldt Stiftung nach Berlin. 1999 war sie Mitbegründerin der wee dance company und arbeitete unter anderem mit Johann Kresnik an der Volksbühne. Sie schuf zahlreiche eigene Choreografien und Theaterproduktionen wie Writer's Block anlässlich des 66. Jahrestages der Bücherverbrennung auf dem Bebelplatz und im jüdischen Museum. Zusammen mit dem Komponisten Moritz Gagern entwickelte sie und inszenierte mehrere Musiktheater-Stücke für die Neuköllner Oper Berlin. Auch für das Globe Theater der Freilichtspiele Schwäbisch Hall erarbeitete sie zusammen mit Gagern die Produktion Kurs:Liebe.
Sie choreografierte Helmut Lachenmanns Mädchen mit den Schwefelhölzern für die Spielzeiteröffnung der Deutschen Oper in Berlin. Das von Ulrickson zusammen mit dem Neurologen Dr. Giovanni Frazzetto entwickelte Stück NeverMind wurde nach seiner durch die Schering Stiftung geförderten Berliner Uraufführung in verschiedenen deutschen Städten gezeigt. Danach inszenierte sie Shockheaded Peter bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall, wo sie seit Jahren als Choreografin tätig war. Ende 2014 inszenierte sie zusammen mit Alexander Polzin Fidelio bei den Tiroler Festspielen Erl.
Neben eigenen Inszenierungen arbeitete sie als Choreografin für Oper an der Seite von Regisseuren wie Hans Neuenfels (z. B. Salome in der Staatsoper Berlin) und Claus Guth (u. a. Jeptha in der Opéra National de Paris Palais Garnier und der Dutch National Oper, Salome im Bolshoi Theater und Die Sache Makropulos an der Staatsoper Berlin). In 2023 wird ihre Arbeit The Art of Being Human mit dem Viola de Gamba Ensemble-Phantasm im Pierre Boulez Saal Berlin uraufgeführt und sie inszeniert Piazzolas Oper Maria de Buenos Aires am Theater Regensburg.