8. Symphoniekonzert
Carter / Mozart / Schönberg
Beschreibung
Elliot Carter
Three Illusions für Orchester
Wolfgang Amadeus Mozart
Symphonie Nr. 29 A-Dur KV 201
Arnold Schönberg
Verklärte Nacht op. 4 für Streichorchester
Als er mit 16 Jahren Strawinskys Le sacre du printemps hörte, legte sich in Elliott Carter ein Schalter um. Aus dem Erben einer New Yorker Textilhandlung wurde einer der originellsten Komponisten der USA, der zugleich als ihr „Nestor“ in die Geschichte einging: 2012 starb er mit knapp 104 Jahren. Carters Three Illusions, 2002 bis 2004 komponiert, sind reizvolle Orchesterminiaturen über Thomas Morus‘ philosophischen Dialog Utopia, das fiktive Königreich Micomicón aus Cervantes’ Roman Don Quixote sowie ein nachhaltiges Schäferstündchen des Gottes Jupiter: Laut einem Roman aus dem mittelalterlichen Frankreich soll der eine Nymphe beehrt und sie aus Dankbarkeit in den sagenhaften Jungbrunnen verwandelt haben. Nicht ganz unähnlich geht es in Schönbergs ursprünglich als Streichsextett komponierter Verklärter Nacht zu: Das Jugendwerk des späteren „Neutöners“ zeichnet mit einem Gedicht von Richard Dehmel den Parkspaziergang eines Liebespaares nach. Die junge Frau gesteht ihrem Begleiter, von einem anderen Mann schwanger zu sein … Trotz der spätromantischen Klangsprache endete die Uraufführung der Verklärten Nacht im Wien des Jahres 1902 mit einem Skandal – Beweis für die gelungene Übersetzung des seinerzeit als „unzüchtig“ empfundenen Dehmel-Gedichts in Musik.
Mozarts großes Genie lag unter anderem darin, alles, was ihm im Bereich der Musik begegnete – die verschiedenen Gattungen, ihre stilistischen und nationalen Ausprägungen, die Formtypen und ihre Modifikationen, die vielfältigen Traditionen in der Behandlung des Orchesters usw. –, schöpferisch aufnehmen, d. h. sich aneignen und weiterentwickeln zu können. Das war ihm auf seiner Italien-Reise 1772/73, die der 17-Jährige mit seinem Vater unternahm, zupass gekommen, um sich zu profilieren im Hinblick auf neue Auftraggeber. Zurück in Salzburg schrieb er – möglicherweise für die Hofkapelle, deren Konzertmeister er war – neun weitere Symphonien, die das in Italien an Musik Gehörte verarbeiteten, darunter auch die A-Dur-Symphonie. Sie stellt einen besonderen Höhepunkt dieser frühen Werke da, war sie doch die erste, die sich als Konzertsymphonie im Repertoire behauptet hat. Ihre Reife und Frischheit weiß auch heute noch zu begeistern, namentlich im Kontext jüngerer Musik wie der von Carter und Schönberg.
Besetzung
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