Gesang

Antonín Dvořák

Rusalka

Beschreibung

Lyrisches Märchen in drei Akten von Antonín Dvořák / Libretto von Jaroslav Kvapil / In deutscher Sprache mit Übertiteln

Inszenierung von Nick Westbrock nach einem Konzept von Jörg Weinöhl.

So zärtlich umspielt das Wasser den Körper des schwimmenden Prinzen, dass es ihn immer wieder magisch zum See zieht. Was er nicht ahnt: In den liebevollen Wellen verbirgt sich die Nixe Rusalka, die sich danach verzehrt, den Prinzen richtig in die Arme schließen, richtig lieben zu dürfen. Ihre Sehnsucht wird so groß, dass sie die väterlichen Warnungen des Wassermanns missachtet, ihre Unsterblichkeit aufgibt und die Welt der Elementargeister hinter sich lässt. Eine Hexe gibt ihr menschliche Gestalt und Seele, ihre Stimme aber bleibt für die Menschen unhörbar. Als der Prinz die stumme Schönheit findet, verliebt er sich auf Anhieb. Doch kurz vor der Heirat schwindet die anfängliche Faszination. Inmitten der ausgelassenen Hochzeitsgesellschaft erscheint sie ihm als kalter, schweigsamer Fremdkörper, sodass er leicht den Verführungskünsten einer fremden Fürstin erliegt. Diese Untreue besiegelt Rusalkas und sein Schicksal. Ausgestoßen von Menschen- und Wasserwelt, muss Rusalka ein Dasein als Irrlicht fristen, bis sie ihrem unbeständigen Liebsten den Tod gebracht hat.

Ob sie Undine, Melusine oder die kleine Meerjungfrau heißen – die bereits aus Volksmärchen bekannten weiblichen Wasserwesen, deren Liebe zu einem Menschen häufig beide ins Unglück stürzte, verzauberten die Romantik. So auch den tschechischen Komponisten Antonín Dvořák, der aus diesem Themenkreis seine erfolgreichste Oper schuf. Abweichend von der vorherrschenden Erzählweise schildert er in seinem Spätwerk die Geschichte aus der Sicht der Elementargeister. Volksliedhaft einfach verrät Rusalkas berühmtes Lied an den Mond ihre tiefe Verbundenheit mit der Sphäre der Natur, aus der sie sich zu lösen sucht. Demgegenüber steht ein farbenreicher, symphonisch dichter Orchestersatz, der nicht nur die Natur zum Leben erweckt, sondern Rusalkas Empfindungen auch da Ausdruck verleiht, wo sie selbst zum Schweigen verdammt ist. Schöner und schmerzvoller kann Sehnsucht kaum zum Klingen gebracht werden.

Pressestimmen

Dušica Bijelić ist die Rolle auf den Leib geschrieben. Eine Prise Verbitterung in den tiefen Lagen, mitreißend strömend in den schlicht ergreifenden Melodien, präsent und ungemein unangestrengt in den Spitzenlagen verkörpert die Sopranistin, das der Welt abhandengekommene Wasserwesen mit Verve und bezwingender Empathie.

Neue Westfälische, 29.11.21

Die Dirigentin Anne Hinrichsen erweist sich als eine sehr sensible Leiterin des Orchesters und des wandlungsfähigen Chors. Sie lässt die die Oper prägenden lyrischen Phasen der Komposition in selten gehörter Farbigkeit aufblühen und verleiht in gleichem Maße den Tanzszenen pralles Leben. (…) Ein ausgewogener Zusammenklang von Inszenierung, Choreografie, Ausstattung und Maske: schnörkellos, geradlinig und aussagekräftig wie die Persönlichkeit Rusalkas. (…) Das Publikum erlebte mit Freude, Spannung und tiefer Anteilnehme drei Stunden großartige Musik- und Bühnenkunst.

Westfalen-Blatt, 29.11.21
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Kurzinfo

Spieldauer
ca. 03:00 Std.
Pausenanzahl
1
Altersempfehlung
ab 10

Premiere
Sa. 27.11.2021

Zum letzten Mal
Di. 15.03.2022
Erster Termin war am
So. 14.11.2021
Spielort
Stadttheater
Niederwall 27
33602 Bielefeld
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