Johanna Wokalek
Johanna Wokalek studierte am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und war von 1997 bis 2000 festes Ensemblemitglied am Schauspiel Bonn.
Von 2000 bis 2015 war sie festes Ensemblemitglied des Burgtheaters in Wien und arbeitete mit Regisseuren wie Andrea Breth, Luc Bondy, Peter Zadek und Thomas Vinterberg zusammen. 2002 gewann sie den Nestroy-Preis für Der Narr und seine Frau heute Abend in Pancomedia.
In Max Färberböcks Aimée und Jaguar (1999) sah man sie erstmals auf der Kinoleinwand. Für ihre Darstellung in Hierankl (2003) wurde sie u. a. mit dem Bayerischen Filmpreis und dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
2008 übernahm sie die Hauptrolle in Philip Stölzls Nordwand und war Teil des führenden Ensembles in Uli Edels Der Baader Meinhof Komplex. Für ihre Darstellung der Gudrun Ensslin wurde sie mit dem Bambi ausgezeichnet und für den Deutschen Filmpreis nominiert. In Die Päpstin (2009) war sie erneut in der Titelrolle zu sehen. Sie spielte in Lars Kraumes Die kommenden Tage (2010), Sherry Hormanns Anleitung zum Unglücklichsein (2012) und Matthias Glasners mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Fernsehserien-Zweiteiler Landgericht (2017). Es folgte 2019 Die Deutschstunde unter der Regie von Christian Schwochow. Zuletzt war sie 2021 in Markus H. Rosenmüllers Komödie Beckenrand Sheriff im Kino zu sehen.
Seit 2014 spielt Wokalek auch Rollen in verschiedenen Opernproduktionen wie Charlotte Salomon an der Seite von Marianne Crebassa in der Uraufführung von Marc Andrè Dalbavie unter der Regie von Luc Bondy bei den Salzburger Festspielen. Im Sommer 2017 stand sie außerdem als Jeanne d’Arc in Arthur Honeggers gleichnamigem Oratorium – inszeniert von Àlex Ollé (La Fura dels Baus) – an der Oper Frankfurt auf der Bühne. 2019 feierte sie als Lady Macbeth erstmalig mit dem Ensemble des Tanztheaters Wuppertal in der Neueinstudierung der Pina Bausch Adaption von Macbeth, Er nimmt sie an der Hand und führt sie in das Schloß, die anderen folgen, am Opernhaus Wuppertal Premiere. Im März 2020 folgte der zweiteilige Tanz- und Gesangsabend mit Musiken von Kurt Weil und Text von Bertolt Brecht, Die sieben Todsünden.
Im März 2022 trat sie in der Produktion A Quiet Place von Leonard Bernstein an der Opéra Garnier in Paris unter der Regie von Krzysztof Warlikowski auf. Zudem stand sie unter der Regie von Andrea Breth im Berliner Ensemble mit Ich hab die Nacht geträumet auf der Bühne.
Seit 2023 ist sie als Ermittlerin Chris Blohm im Münchner Polizeiruf 110 zu sehen.
Foto © Pascal Bünning