Hannah Arendt und Mary McCarthy gemeinsam zwischen Amerika und Europa
Two Women Waiting for ...
Beschreibung
Zwei Frauen, einsam und verlassen an einem Bahnhofsgleis in der niemals müden Metropole New York – und es kommt einfach keine U-Bahn.
Die eine, geboren im Nordwesten der USA, erregt als skandalumwitterte feministische Schriftstellerin die Gemüter; die andere, als staatenlose Jüdin in Amerika gestrandet, stammt aus einem untergegangenen Europa. Schweigend sitzen sie da – und es kommt einfach keine U-Bahn.
Sie sind gemeinsam auf einer Redaktionssitzung der Zeitschrift Politics gewesen und kennen sich mehr oder weniger. Die eine schätzt die philosophischen Arbeiten der anderen genauso wie jene ihre Romane. Allerdings ist ihr erstes Kennenlernen einige Jahre zuvor unglücklich verlaufen und die gegenseitige Hochachtung unausgesprochen geblieben. Also sitzen sie zugeknöpft da – und es kommt einfach keine U-Bahn.
Die beiden Frauen sind Mary McCarthy und Hannah Arendt. McCarthy wird Arendts engste Freundin im Exil und bringt der Europäerin als sehr amerikanische Amerikanerin ihr Land näher. Durch Arendt wiederum begreift McCarthy die europäische Denktradition in ihrer Lebendigkeit. McCarthy lebt später zumeist in Europa, während Arendt in Amerika Karriere macht. Beide bleiben sich über die Entfernung hinweg verbunden, lernen sich selbst über die andere besser kennen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Vorerst sitzen die zwei Frauen im Jahr 1949 am Gleis der Astor Place Station – und es kommt noch immer keine U-Bahn.
Ein Stück von Christian Franke
Besetzung
Pressestimmen
Hochphilosophisch, anspruchsvoll, aber erquickend für Kopf und Herz. (...)
Mit Two women waiting for ... feiert ein zutiefst komplexes Stück Premiere. Auffallend stark sind die Monologe, die Carmen Priego als Hannah Arendt führt. Sie handeln von Antisemitismus, Imperialismus und totalitären Mechanismen, die in ihrem Zusammenspiel dafür gesorgt haben, dass das Feindbild des Juden konstruiert wurde (...). Diese philosophische Dichte derart souverän vorzutragen, ist eine Leistung, die schier beeindruckt.
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