Hermann Hesse
Demian
Beschreibung
Nach dem gleichnamigen Roman. Für die Bühne bearbeitet von Viktoria Göke
Emil Sinclair wächst in einem gutbürgerlichen Elternhaus auf. Die Welt ist hell, klar und freundlich. Gleichzeitig bemerkt er bereits als Zehnjähriger, dass es eine Flut von ungeheuren, lockenden, furchtbaren, rätselhaften Dingen gibt, die dem Wertekanon und den Moralvorstellungen, die ihm beigebracht wurden, widersprechen. Die Welt hat offensichtlich auch eine dunkle Seite. Franz Kromer, der aus ärmlichen Verhältnissen kommt, scheint ihr anzugehören. Emil Sinclair ist gleichermaßen fasziniert und abgestoßen von dem wenig Älteren, sucht und meidet seine Nähe und lässt sich schließlich von ihm erpressen. Eine aussichtslose Lage. Wäre da nicht Max Demian, ein neuer Mitschüler und bekennender Außenseiter. Er rettet Emil Sinclair nicht nur aus seiner Bedrängnis, sondern wird fortan auch sein Leitstern. Obschon selbst noch ein Heranwachsender, hat Demian auf alle drängenden Fragen und Nöte eine Antwort – scharfzüngig, überlegen und provokativ. Der freie Wille ist ihm ebenso heilig wie seine Überzeugung, dass keine Norm unumstößlich ist, dass ohne Kampf nichts Neues entstehen, kein Individuum sich entfalten kann: »Der Vogel kämpft sich aus dem Ei. Das Ei ist die Welt. Wer geboren werden will, muss eine Welt zerstören.« Wie weit das Zerstören einer Welt gehen kann, lässt das Ende dieser Coming-of-Age-Geschichte ahnen.
Hermann Hesses Roman wurde 1919 veröffentlicht und gilt als Psychogramm einer Jugend, die in den Ersten Weltkrieg verwickelt wurde. Hundert Jahre später besticht diese Ich-Erzählung nicht nur durch ihre Zeitlosigkeit im Hinblick auf das Abenteuer des Erwachsenwerdens, sondern auch durch ihre Aktualität in der Beschreibung einer Welt, die im Begriff ist, sich neu zu ordnen.
Besetzung
Pressestimmen
(...) leidenschaftliches, nachdenkliches, melancholisches Spiel von Doğa Gürer (...). Kompliment!
Die Premiere von Demian (...) gerät dank Doğa Gürer zu einer Sternstunde der Schauspielkunst. (...) Seine vielfältigen Begabungen stellt er Hermann Hesses Ich-Erzähler Emil Sinclair (...) zur Verfügung und zeichnet ein anrührendes Porträt eines zunächst zaudernden linkischen und immens verträumten jungen Mannes, der unter die demütigende Kontrolle eines Halbweltjugendlichen gerät. (...) Hesses Roman ist 100 Jahre nach seiner Veröffentlichung brandaktuell. Das haben Gürer, Heicks und Vredenburg verstanden und es eindringlich inszeniert.