Gaetano Donizetti
Der Liebestrank
Beschreibung
L'elisir d'amore // Melodramma giocoso in zwei Akten // Libretto von Felice Romani nach Le Philtre von Eugène Scribe // In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
»Bei Wagner stammt die riskante Mixtur bezeichnenderweise aus dem Medizinschrank von Isoldens Mutter. In Donizettis Oper werden dem Landwirt Nemorino von einem fahrenden Quacksalber zwei Flaschen dünnen Rotweins angedreht. Aber anders als Tristan behält Nemorino Leben, Lust und Libido, was letzten Endes gegen Mütter und für Rotwein spricht.« (Loriot)
Ein armer Niemand liebt die Schönste im Dorf über alle Maßen, doch die tändelt lieber mit einem feschen Soldaten. Eifersüchtig greift der Vernachlässigte zum äußersten Mittel und will, was sein Charme nicht bewirkt, mit chemischer Hilfe erzwingen. Und siehe da, die heiß begehrte Schöne ändert Herz und Sinn und schenkt ersteres dem so unermüdlichen Bewerber.
Liebestrank hin oder her, mal Hand aufs Herz: Welche Frau wollte ernsthaft einem Tenor widerstehen, der sie mit Una furtiva lagrima umgarnt, einem der größten Ohrwürmer der Operngeschichte? Man mag es Belcanto nennen oder »Gänsehaut-Musik«, Donizettis Tonfall bringt die scheinbar so einfache Dreiecksgeschichte auf den (Höhe-)Punkt und erzählt mit Esprit und Leichtigkeit, was im richtigen Leben doch mal die eine oder andere Träne kostet.
Apropos Leichtigkeit: Auch die Entstehung der Oper ist so kurz wie aufsehenerregend. Im März 1832 bot ein Mailänder Impresario Donizetti an, für einen anderen Komponisten einzuspringen und eine neue Oper zu komponieren. Eine großartige Chance, denn Donizettis letzte Oper war unlängst mit Glanz und Gloria durchgefallen. Der Haken an der Sache: Die Premiere sollte bereits Mitte Mai sein. Selbst für den – neben Rossini – wohl produktivsten und schnellsten Opernkomponisten überhaupt war das eine gehörige Herausforderung. Das Ergebnis war ein Geniestreich: Der Liebestrank kam nicht nur pünktlich heraus, sondern zählt bis heute zu den größten Ruhmestaten seines Schöpfers.
Besetzung
Pressestimmen
»Die Neuinszenierung durch Johannes Pölzgutter am Stadttheater Bielefeld spielt gekonnt mit dem geschäftlichen Aspekt des Werks und verlegt dazu die Handlung von der bäuerlichen Idylle in eine Fabrik (…) Und auch die musikalische Balance zwischen Buffoneske auf der einen und Melodram auf der anderen Seite liegt bei Pawel Poplawski am Pult der Bielefelder Philharmoniker in bewährten Händen. Bielefelds erster Kapellmeister weiß das Tempo in den possenhaften Partien gekonnt anzuziehen und der Handlung einen mitreißenden musikalischen Drive zu verpassen. Umgekehrt gibt er den gefühlvollen Passagen Raum und Zeit zur Entfaltung. Ein Umstand, den die Solisten des Orchesters mit beredter Klangsinnlichkeit würzen. Posse und Herzschmerz verbinden sich so zu einem gelungenen Opernabend (…).«
»Die Girl Group des Opernchors (...) war einfach hinreißend und demonstrierte überzeugend, wie Koketterie in Chormusik umsetzbar ist.«
Förderer, Partner & Sponsoren
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