Aischylos
Die Orestie
Beschreibung
Deutsch von Peter Stein
Die erste vollständig erhaltene Tragödien-Trilogie des Theaters handelt vom Ende eines Fluchs und beginnt mit einer ausweglosen Familientragödie. Auf Schuld folgt Vergeltung, aus Vergeltung wird weitere Schuld, so schreibt sich das Schicksal seit Generationen fort. Um Glück für den Trojanischen Krieg zu erflehen, hatte König Agamemnon die Tochter Iphigenie geopfert. Seine Frau Klytaimnestra kann die Tat nicht verwinden und tötet ihn nach seiner siegreichen Wiederkehr hinterrücks, um die Tochter zu rächen. Die Stadt stöhnt unter ihrer und ihres Geliebten Willkürherrschaft – bis der verschollene Sohn Orest zurückkehrt und beide erschlägt, um den Vater zu rächen. Fortan hetzt Orest atemlos durch das Land, verfolgt von den Erinnyen, den Rachegöttinnen, die Vergeltung für den Muttermord fordern: »Zahlen musst du, Schlag um Schlag, Mord um Mord, Recht um Recht, Schuld um Schuld«. Doch dann greift Göttin Athene ein und beendet das Prinzip der individuellen Rache mittels des wohl ersten überlieferten Gerichtsprozesses der Menschheitsgeschichte…
Aischylos‘ Orestie wird oft als Gründungsmythos der Demokratie bezeichnet. Liest man das Stück vor dem Hintergrund der Situation des Dichters Aischylos im politisch gespaltenen Athen seiner Zeit, ergibt sich ein komplexeres Bild, in dem Themen wie nationale Identität, Machtdemonstration nach außen sowie innenpolitische Konflikte eine Rolle spielen. Diese Vielschichtigkeit fordert Regisseur Tim Tonndorf und sein Team zu einer lustvollen Beleuchtung der Demokratie mit all ihren Widersprüchlichkeiten heraus und lässt sie eine Brücke in unsere politische Gegenwart schlagen.
Besetzung
Pressestimmen
Es war lehrreich, unterhaltsam, komisch, tragisch - mit einem Wort: zeitgemäß.
(...) überwältigend gutes Ensemble (...).