In einer Fassung von Florian Hein, Maximilian Riethmüller und Ensemble
Im Prinzip Till Eulenspiegel
Beschreibung
Seit Jahrhunderten geistern die Streiche vom seiltanzenden Schelm Till Eulenspiegel durch die deutschsprachige Literatur und das kollektive Gedächtnis. Till ist der Archetypus des Narren, des Zynikers und Nichtsnutz. Er schadet anderen zum eigenen Vorteil, betrügt, klaut und interpretiert die Wahrheit frei nach eigenem Gusto. Doch seinen Streichen scheint ein tieferer Sinn zugrunde zu liegen. Denn mit seinen Taten hält er anderen einen Spiegel vor. Er fordert heraus, stört und provoziert, um wahres Übel aufzudecken. Till ist ein Spieler, ein Künstler und Moralist, dem jedes Mittel Recht ist, um seine Mitmenschen auf den rechten Pfad zu führen. Vor allem aber ist Till ein Anwalt der Selbstreflexion, ein Verfechter von eigenständigem Denken und Sinnbild für die ewige Suche nach Gerechtigkeit. Er lebt von Widersprüchen, Ambivalenzen und Interpretationsspielraum – was sich in den letzten Jahrhunderten von allen möglichen politischen Lagern zu Nutze gemacht wurde.
Was Till Eulenspiegel heute noch zu sagen hat, erfährt eine dreiköpfige Gauklertruppe am eigenen Leib, als sie samt Kutsche und Haustier vor der Rudolf-Oetker-Halle strandet. Eigentlich wollte sie an die Ostsee, doch jetzt ist es eben Ostwestfalen. Und komischerweise steht alles, was hier passiert in Beziehung zu diesem mysteriösen Typen mit der Narrenkappe.
Besetzung
Pressestimmen
Eine wilde Mischung aus irrwitzigen Ideen und exaltierter Spielweise.
(...) eine eigenwillige und sehr unterhaltsame Fassung (...).
Das Stück wird episodisch aufbereitet. Das Trio agiert mal harmonisch im Chor, mal streitsüchtig wie eine WG. Hein wagt gekonnt den Spagat zwischen volkstümlichem Bauerntheater und Avantgarde-Performance.