Christian Jost
Egmont
Beschreibung
Oper in fünfzehn Szenen / Libretto von Christoph Klimke unter der Mitarbeit des Komponisten / In deutscher Sprache mit Übertiteln
Für diese Produktion gibt es eine Triggerwarnung, die Sie hier nachlesen können.
Unter Kaiser Karls V. Herrschaft blühten die spanischen Niederlande auf, Handel und Kultur gediehen. Doch dann kam die Reformation, Karl V. dankte ab, sein Sohn Philipp II. versuchte die »abtrünnigen Niederländer« mit den Mitteln der Inquisition zum »rechten Glauben« zurückzuführen und stürzte das Land in einen Krieg, der 80 Jahre dauern und abertausend Menschen das Leben kosten sollte. Goethe verfasste darüber 1775 ein Trauerspiel nach der historischen Figur des Lamoral von Egmond, des Statthalters von Flandern und Artois. Zu Goethes Trauerspiel Egmont schrieb Ludwig van Beethoven 1810 seine berühmte Schauspielmusik, und das wiederum veranlasste das Theater an der Wien, Christian Jost anlässlich des Beethoven-Jahres einen Kompositionsauftrag zu erteilen: Egmont als Oper unter musikalischer Bezugnahme auf Beethoven.
Das Libretto von Christoph Klimke und die klangvielfältige Partitur von Jost fügen sich zu einem dramatischen Gedicht: Das Unabwendbare der fatalen Entwicklung steht von Beginn an im Raum, das ganz Intime, Persönliche der Liebe zwischen Egmont und Clara findet beredten Ausdruck in Schlüsselzitaten aus Beethovens Briefen an die »unsterbliche Geliebte«. Zwischen der harten Gangart des machtgierigen, geradezu blutrünstigen Herzogs von Alba und dem Leid der Niederländer, vertreten durch Egmont, lässt Josts Musik immer wieder die Vision der Freiheit aufleuchten. Hoffnung wie Grauen beider Seiten manifestiert sich in Albas Sohn Ferdinand, der die Zukunft in den Händen hält.
Besetzung
Pressestimmen
Immer wieder findet Loschky im Verbund mit Anna Schöttl (Bühne) und Katharina Schlipf (Kostüme) beklemmende Bilder und Symbole, die darlegen, wie unter dem Deckmantel der Kultur und unter den Augen des Klerus ungeheuerliches Unrecht geschieht. Ein nie endender Strom des Grauens, der die Zeitlosigkeit und Aktualität des Egmont-Stoffs vor Augen führt. (…)
Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic behält im Tohuwabohu der metrisch vertrackten Partitur den Überblick, geleitet Sänger und gleichermaßen die Bielefelder Philharmoniker sicher durchs musikalisch vielschichtige Gefecht. Und so erlebte das Premierenpublikum Neue Musik, die unmittelbar anspricht und berührt und bei der sich im Verbund mit der intelligenten Inszenierung die Nackenhaare aufstellen. Keine leichte, aber unentbehrliche Kost!
Alexander Kaimbacher war ein überragender Egmont, ein Tenor voller Leidenschaft, makelloser Intonation, emotional differenziert, hin- und hergerissen zwischen taktischer Raffinesse und ungestümer Emotionalität. (…)
Alexander Kalajdzic realisierte die Musik so kenntnisreich, als hätte er diese selbst komponiert. Die Bielefelder Philharmoniker spielen wahrhaft meisterlich. (…)
Dass die Inszenierung mehr Fragen aufwirft als Antworten gibt, darin liegt ihre große Stärke!
Freunden der zeitgenössischen Oper wird ein Besuch in Bielefeld unbedingt empfohlen, denn hier ist eindrucksvoll zu erleben, wie zeitgenössisches Musiktheater funktionieren kann.
Förderer, Partner & Sponsoren
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