Gesang

Joseph Haydn

Orlando Paladino

Beschreibung

Dramma eroicomico in drei Akten // Text von Nunziato Porta nach Carlo Francesco Badini // In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Welch großen Effekt in Baumrinden geschnitzte Herzchen und Liebesschwüre doch haben können! Als Ritter Orlando anhand der Schnitzereien erkennt, dass seine angebetete Angelica einen anderen liebt, verfällt er in rasende Eifersucht. Rachsüchtig verfolgt er das Liebespaar, seinerseits wiederum verfolgt von dem cholerischen Krieger Rodomonte. Eine wilde Hatz beginnt. Denn während Angelicas Geliebter Medoro einem Kampf nun ganz und gar nichts abgewinnen kann, wäre es für Rodomonte die Erfüllung eines lang gehegten Traums, sich endlich mit dem rasenden Orlando zu duellieren. Gut, dass Angelica auf die zauberkräftige Unterstützung der Fee Alcina zählen kann. Doch bei so tiefsitzendem Liebeswahnsinn muss selbst Alcina die Hilfe der Unterwelt in Anspruch nehmen, um Orlando wieder zur Besinnung zu bringen. Letztendlich steht aber der allgemeinen Erkenntnis nichts im Wege, dass, wer glücklich sein will, am besten nur den liebt, der ihn auch liebt. Sicher ist sicher!

Basierend auf dem fantastischen Ritterepos Orlando Furioso von Ludovico Ariosto nimmt Joseph Haydns 1782 uraufgeführter Orlando Paladino blinde Liebe wie pathetisches Heldentum liebevoll auf die Schippe. Edle wie hasenfüßige Ritter, reizende, aber wehrhafte Damen, grauenerregende Monster und allerlei Zauberei – mit frischer Melodik und parodistischem Sinn verbindet Haydn diese heroischen, komischen und empfindsamen Elemente zu einer unkonventionellen, romantischen Fantasy-Oper. Ein Feuerwerk an absurd-komischen Ideen und musikalischem Witz!

Hinweis: In Orlando Paladino werden stroboskopähnliche Lichteffekte sowie im 3. Akt Stroboskoplicht  eingesetzt.

Pressestimmen

Das Orchester unter Merijn van Driesten verbreitet gefühlvoll und ausdrucksstark klassischen Klang, gefällt mit der natürlichen Frische seines Stils und launigem Ton, in dem das gesamte Ensemble meisterlich aufgeht. (...) Haydn wusste, wie man das Publikum fesselt. Kein Wunder übrigens, dass Kaiserin Maria Theresia seinerzeit geäußert hat, man müsse nach Eisenstadt gehen, um gute Oper zu sehen. Im Augenblick ist diesbezüglich ein Besuch in Bielefeld reizvoll.

Die Glocke, 30.04.18

Neben Haydns wunderbarer Musik, die diese eher skurrilen als heroischen Menschen mit ihren Gefühlen nachempfindet und ernst nimmt, spielt in dieser Inszenierung das Bühnenbild eine dominante Rolle. Die junge Marlene Lockemann kreierte auf der Drehbühne eine Art mehrstöckiges Labyrinth, in dem bunte LED-Röhren die schnell wechselnden Szenerien amüsant nachzeichnen. (...) Das gesamte Ensemble zeigt sich auf der Höhe dieser musikalischen Herausforderung. Es lohnt sich, Joseph Haydns heroisch-komisches Drama wiederzuentdecken. Und das Theater Bielefeld hat einmal mehr sein Gespür für solche seltener gespielten Opernschätze bewiesen.

Westfälischer Anzeiger, 04.05.18

(...) ein Hochgenuss, und dazu trugen die Bielefelder Philharmoniker unter Merijn van Driesten entscheidend bei. Nienke Otten sang sich bereits in der ersten Szene in die Herzen des Publikums, und Lorin Wey als ihr Verehrer vereinigte in seiner Rolle die tragischen und komischen Elemente in besonderer Weise, und dies auch durch seine große stimmliche Bandbreite. Ihm gleich tat es Caio Monteiro als Barbarenfürst Rodomonte - eine köstliche Persiflage auf muskelbepackte Kraftprotze. Beglückende Koloraturen waren von Cornelie Isenbürger zu hören und Lianghua Gong wusste ihr trefflich zu antworten. Und schließlich löste auch Daniel Pataky seine Aufgabe mit Bravour. (...) vorzügliche Ensembleleistung (...). Dem Theater Bielefeld gebührt Dank, diese vorzügliche Oper Joseph Haydns für unsere Zeit und unsere Region wiederentdeckt zu haben; sie reiht sich würdig an die Seite früherer Mozart-Inszenierungen ein.

Lippe aktuell, 04.05.18
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Kurzinfo

Spieldauer
ca. 02:35 Std.
Altersempfehlung
ab 12

Premiere
Fr. 27.04.2018

Zum letzten Mal
Do. 05.07.2018
Erster Termin war am
So. 15.04.2018
Spielort
Stadttheater
Niederwall 27
33602 Bielefeld
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