Friedrich Dürrenmatt
Der Besuch der alten Dame
Beschreibung
Als junge Frau hat Klara Wäscher die Kleinstadt Güllen verlassen, als Milliardärin Claire Zachanassian kehrt sie viele Jahre später zurück. Doch während die Bewohner sich in Zeiten akuter Geldnot finanzielle Hilfe von ihr erhoffen, verfolgt sie einen ganz anderen Plan: Im Alter von 17 Jahren musste sie entehrt die Stadt verlassen, weil sie ein uneheliches Kind erwartete und den Vaterschaftsprozess wegen manipulierter Zeugen verloren hatte. Sie verlor das Kind, wurde zur Prostituierten und erst durch die Heirat mit einem Ölbaron gelang ihr wieder der wirtschaftliche und soziale Aufstieg. Alfred Ill, der Kindsvater von damals, ist inzwischen ein angesehener Bürger der Stadt. In dieser Situation macht Claire Zachanassian ein unmoralisches Angebot: Die Stadt erhält eine Milliarde, wenn einer ihrer Bewohner Alfred Ill tötet. Natürlich lehnen die Bürger von Güllen das Angebot entrüstet ab, aber dennoch macht sich in der Stadt so etwas wie Goldgräberstimmung breit. Man lebt plötzlich deutlich über die Verhältnisse, man leiht sich Geld und gibt es großzügig aus. Ganz so, als rechne man schon fest mit der versprochenen Milliarde. Und trotz aller Versicherungen des Gegenteils muss Alfred Ill plötzlich um sein Leben fürchten. Nach dem großen Erfolg von Lessings Minna von Barnhelm – Einladung zum NRW-Theatertreffen 2014 – ist Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame die zweite Inszenierung der jungen Regisseurin Mareike Mikat am Theater Bielefeld.