Anne Jelena Schulte // Im Rahmen von STOFF
Weißes Gold
Beschreibung
Hunderttausende Kriegs- und Armutsflüchtlinge aus ganz Europa ließen sich locken vom Ruf des »Weißen Goldes«, wie man die Baumwolle in Argentinien nannte. In der Hoffnung auf ein besseres Leben setzten sie über, um fortan unter der subtropischen Sonne der Provinz Chaco Baumwolle zu kultivieren.
Die Autorin Anne Jelena Schulte hat den Chaco besucht, Familiengeschichten gesammelt und den Baumwollanbau im Zeichen der modernen Agrarindustrie dokumentiert. So hart das Leben für viele kleinere Bauen dort ist: Der Traum vom weißen Gold, das nicht nur Geld, sondern auch Frieden und Geborgenheit versprach, lebt fort.
Die Kulturstiftung des Bundes fördert im Fonds Doppelpass das gemeinsame Projekt Stoff des Theaters Bielefeld mit »recherchepool«.
TIPP: Das Projekt STOFF wird online von einem Magazin begleitet. Unter www.stoff-magazin.com gibt es Einblicke in die Recherchen und Beiträge zu verschiedenen Themen rund um Stoff, Textilien und Mode: Reportagen, Firmen- und Designerportraits, Interviews, Berichte, ... Die Inhalte des Onlinemagazins stammen zum einen von den direkt Beteiligten des Projekts, zum anderen von Studierenden der Universität Bielefeld, Forschenden und Gastautoren.
Besetzung
Pressestimmen
Es ist ein Zusammentreffen von Überlebenskünstlern und Glückssuchern, die sich da im Friseursalon zwischen Lockenwicklern und Föhn ihr Leben schönreden. Dem Ensemble gelingt es, eine spannende Geschichte vom anderen Ende der Welt zu erzählen, die aber viel mit diesem Ende der Welt zu tun hat.
Fabelhaft die vier Frauen. Doreen Nixdorf als herrlich verhuschtes Kräuterweiblein und Susanne Schieffer, als eine, die sich wie vom Schicksal versehentlich in die Provinz Chaco verbannt fühlt, wo doch die russische Schickeria qua Herkunft viel besser zu ihr passen würde. (...) Carmen Priego (ist) als indigene Landarbeiterin ein Naturereignis. Und Alrun Hofert? Wie sie die Enkelin eines bitterarmen tschechischen Einwanderers verkörperte und dabei mühelos alle Register zwischen übermütig und kleinlaut zog, war einmal mehr ein ebenso vergnügliches wie bewegendes Schauspiel. Dazu Vincent zur Linden, für den in der Rolle des studierten Agrarwirts Andrés, der noch einmal das Experiment Baumwollanbau wagt, viel auf dem Spiel stand, was er mit mühsamer Beherrschung gekonnt zum Ausdruck brachte. Und Stefan Imholz, der als argentinischer Baumwollkammerpräsident einfach eine Wucht war. Das muss man gesehen haben (...).