TanzUraufführung

Simone Sandroni

Puls

Beschreibung

Ein Abend von TANZ Bielefeld zu einer Neukomposition von Francesco Antonioni

Back to the roots: In Puls spürt Simone Sandroni der archaischen Magie des Tanzes nach, die den Menschen bewegt hat, lange bevor das gesprochene Wort unsere Kommunikation zu bestimmen begann. Wann wurde getanzt und warum? Wen verband das gemeinsame Tanzen, was machte es mit den Beteiligten? Tanzen schuf in nahezu allen alten Kulturen Gemeinschaft und vermittelte Sicherheit, das Ritual strukturierte den Alltag und verlieh auf geheimnisvoll kraftvolle Weise Identität. Tänzerinnen und Tänzer verschmolzen zu einem großen Ganzen, ihr Tanz war nicht nur Ausdruck eines persönlichen Befindens, sondern auch Spiegel des gesellschaftlichen Umfelds.

Auf dieser Basis erzählen Choreograf Simone Sandroni und Komponist Francesco Antonioni von den Lebensphasen des Menschen und suchen dabei nach einer ursprünglichen Form von Bewegung, die sich heutigen choreografischen Kategorien bewusst entzieht. Damit korrespondiert die untrennbare Wechselwirkung von Tanz und Musik, die ebenfalls beim Ursprung beginnt: Aus Atemgeräuschen, Body Percussion und zufällig improvisierten Lauten ist eine Klangschicht entstanden, die wiederum auf die Choreografie zurückwirkt. Deren betörende Schwingungen suchen stets den Kontakt zu jener vibrierenden Kraft, die nach der Vorstellung indigener Völker die Welt und alle ihre Bestandteile zusammenhält und belebt. Simone Sandroni übersetzt diese spirituelle Vorstellung in die Atmosphäre eines Rockkonzerts mit Chor und E-Gitarren, Licht und Sound. Das alte Bild vom sich beständig drehenden »Lebensrad« wird heraufbeschworen, Archaisches trifft sich mit Heutigem und lässt etwas von dem erahnen, was Menschen von jeher zu Bewegung und Tanz getrieben hat.

Pressestimmen

(...) eine energiegeladene, ästhetisch vielfältige Arbeit (...), die sich wie eine Hommage an das Leben selbst lesen lässt. (...)

Wogende Körper im Setting eines Rockkonzerts wechseln mit rasanten Läufen und akrobatischen Hebungen, synchrone Formationen von großer Wucht mit solistischen Zuckungen und kraftvollen Verrenkungen, die wie Körperstudien wirken. All das in großer Dichte und Rasanz, hochenergetisch und zugleich zart, stimmig ausgeführt (...).

Eigens für Puls schuf Antonioni eine berauschend vielfältige Musik von großer klanglicher Farbigkeit (...)

Fazit: Ein randvoll gefüllter Tanzabend, eine großartige Ensembleleistung.

Neue Westfälische, 11.02.22

Selten wurde ein Entstehungsmythos in so faszinierende Bilder gekleidet wie in Simone Sandronis neuem Tanzstück. 

Wenn sich aus dampfenden Nebelmassen ein Menschenkind erhebt und ein Chor dazu nach staunenden Ah- und Oh-Vokalisen einen Jubelgesang anstimmt, dann stellt sich Gänsehautfeeling ein. (...)

Eingebunden ins Geschehen ist der Opernchor, der nicht nur mit großer Klarheit lyrische Klangmagie einbringt, sondern oftmals selbst in die Choreographie eingebunden wird und somit zur atmosphärischen Verdichtung beiträgt. Das gleiche gilt für die drei E-Gitarristen, die wiederum durch treibende Beats die Szenerie befeuern.(...)

Zum Gesamtkunstwerk rundet sich die Inszenierung durch die symbolträchtige Ausstattung, die von Sebastian Ellrich verantwortet wird. Ellrich spielt mit den Naturelementen Feuer, Erde, Luft und kombiniert sie wirkungsvoll mit dem Licht-Setting eines Rockkonzerts oder einer Rave-Party. Natur und Artifizialität, archaische und schmückende Kostüme verweisen auf das menschliches Leben und sein Entwicklungspotenzial.

Ein in seiner Summe mitreißender Tanzabend,

Westfalen-Blatt, 11.02.22
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Förderer, Partner & Sponsoren

Diese Produktion wurde unterstützt von

NRW Kultursekretariat
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Kurzinfo

Spieldauer
ca. 01:15 Std.
Altersempfehlung
ab 14

Premiere
Mi. 09.02.2022

Zum letzten Mal
Mi. 04.05.2022
Erster Termin war am
Mi. 09.02.2022
Spielort
Stadttheater
Niederwall 27
33602 Bielefeld
Anfahrt
Tanz
Uraufführung
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