Gerhart Hauptmann
Rose Bernd
Beschreibung
Für diese Produktion gibt es eine Triggerwarnung, die Sie hier nachlesen können.
Rose Bernd befindet sich in einer prekären Situation: Schwanger von ihrem verheirateten Liebhaber Christoph Flamm, willigt sie ein, August Keil, den Wunschkandidaten ihres autoritären Vaters, zu heiraten. Doch ein weiterer Verehrer, der Schwerenöter Streckmann, weiß um Roses Geheimnis, erpresst und vergewaltigt sie. In Roses Kopf herrschen die Gesetze der Abhängigkeit und Scham. Sie hat nicht gelernt, sich zu wehren, Freiheit und Selbstbestimmung sind ihr fremd.
Hauptmanns düsteres Meisterwerk basiert auf einer wahren Geschichte. Der Autor wohnte 1903 als Geschworener einem Prozess bei, der über Schuld oder Unschuld der 25-jährigen Kindsmörderin Hedwig Otte zu richten hatte. Hauptmann plädierte auf Freispruch.
In ihrer Inszenierung befragt Regisseurin Alice Buddeberg, was es für Hauptmanns Protagonistin heißt, sich inmitten einer gefühlskalten und selbstgerechten Gesellschaft behaupten zu müssen. Vom Vater, Verlobten, Liebhaber und Vergewaltiger in die Enge getrieben, sieht die junge Rose keinen Ausweg. Doch ändert sich etwas am eigenen Schicksal, wenn man aus einer anderen Perspektive darauf blickt?
Besetzung
Pressestimmen
Die schauspielerischen Leistungen sind großartig. Mit großer Intensität und überzeugend verkörpert Carmen Witt die Figur der Rose und auch Carmen Priego als ihr Alter Ego hält die Spannung bis zum Schluss. (...) Eine beeindruckende Inszenierung, die nachdenklich stimmt und gleichzeitig hoffen lässt, dass hier nur von vergangenen Zeiten erzählt wurde.
Mit der dazu erfundenen älteren Rose Bernd und den clownesken Männerfiguren entsteht ein tragisch-komischer Denkraum über weibliche Existenz. (…) Das Ensemble in Bielefeld zeigt sich gut aufgelegt. Carmen Witt spielt die junge Rose Bernd mit viel Energie, Carmen Priego souverän die ältere. Und die Männer machen sich bravourös lustig über ihr Geschlecht.