Molière
Der eingebildete Kranke
Beschreibung
Deutsch von Gabriele Groenewold
Argan ist eine wahre Freude für seinen geldgierigen Leibarzt Monsieur Purgon: Er leidet an Hypochondrie im Endstadium. Die physischen Zusammenhänge sind so wirr wie die Zusammensetzung der verabreichten und natürlich horrend teuren Medikamente. Damit das Geld nicht mehr fließen muss wie ein Aderlass, beschließt Argan die Vermählung seiner Tochter Angélique mit Thomas Diarrhoehrius, dem quacksalbernden Sohn eines weiteren Arztes, dem Argan blindes Vertrauen schenkt und der gerade in die Fußstapfen des Vaters tritt. So schlüge er mehrere Fliegen mit einer Klappe. Erstens, die Tochter wäre endlich unter der Haube. Zweitens, mit dem Schwiegersohn käme ein Arzt in die Familie. Drittens, das Geld bliebe, wo es ist. Letzteres ganz zur Freude seiner habgierigen zweiten Frau Béline, die nur darauf wartet, dass er endlich zugrunde geht.
Doch haben alle die Rechnung ohne die Vernunft gemacht. Denn als diese endlich Einzug hält, tritt an die Stelle der Malaisen die alles heilende Kraft der Liebe. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leiden sie noch heute.
In Molières hochnotkomischer Satire auf das Ärztewesen seiner Zeit führen Mündigkeit und Abhängigkeit, Fortschrittsglaube und Rückständigkeit einen unermüdlichen Kampf. Der Dichter selbst spielte bei der Uraufführung 1673 in Paris die Titelrolle. Während der vierten Vorstellung jedoch erlitt er einen Blutsturz, brach auf offener Bühne zusammen und starb nur wenige Stunden später.
Besetzung
Pressestimmen
Regisseur Christian Schlüter lässt die Protagonisten bösartig, verschlagen, gnadenlos, aber auch liebevoll sein und widersteht der Versuchung, krampfhafte Bezüge zur Corona-Pandemie zu konstruieren. (...) Anke Grot lässt mit ihren Kostümen eine Art von Fantasy-Barock entstehen, ohne dabei schrill zu werden. Langer Applaus für die beeindruckende Leistung des Ensembles.
Großes Bravo für eine erfolgreiche und mutige Produktion des Theaters Bielefeld. Zwei Stunden lang pure Unterhaltung, bei der man sich auf die teilweise grotesken Albernheiten des spielfreudigen Ensembles gerne einlässt.
Förderer, Partner & Sponsoren
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