Reynaldo Hahn
Der Kaufmann von Venedig
Beschreibung
Le marchand de Venise // Oper in drei Akten und fünf Bildern // Libretto nach der Komödie von William Shakespeare von Miguel Zamacoïs // In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Die Männer stehen Schlange, um der schönen, klugen und reichen Portia von Belmont den Hof zu machen. Auch der junge Venezianer Bassanio würde gern sein Glück versuchen, doch fehlt es ihm an Geld für diese Unternehmung. Sein Freund, der Kaufmann Antonio, leiht es ihm aus inniger Zuneigung gern, obwohl er dafür selbst einen Kredit beim Juden Shylock aufnehmen muss – zu höchst fragwürdigen Konditionen. Shylock verlangt keine Zinsen, doch wenn Antonio das Geld nach drei Monaten nicht zurückzahlen könne, müsse er mit einem Pfund seines eigenen Fleisches dafür bürgen. Eine Wette auf Leben und Tod.
Wie in Shakespeares Komödie verbindet auch Reynaldo Hahn eine heitere, geradezu operettenhafte Liebesgeschichte mit der tiefen Tragik des verachteten und darum rachsüchtigen Shylock. Karnevaleske Venedig-Stimmungen und selige Liebesduette kontrastieren die abgrundtiefe Verzweiflung der beiden Protagonisten Shylock und Antonio, die sich in ihrer starrköpfigen Verbitterung gleichwertig gegenüberstehen. 1935 in Paris uraufgeführt, gelangt diese französische Oper im mozartschen Stil nun in Bielefeld zur Deutschen Erstaufführung.
Besetzung
Pressestimmen
(...) ein kurzweilig-rasanter und optisch-opulenter Parforceritt durch die verschiedensten Unterhaltungsgenres. (...) Der Tragik-Faktor freilich bleibt bestehen. Dafür sorgt Björn Waag, ein grandioser Darsteller und Sänger, der dem Shylock in seiner abartigen Rachsucht zutiefst menschliche Züge verleiht.
Pawel Poplawski (gelingt) im Graben der Spagat zwischen operettenhafter Unterhaltungsmusik im besten Wortsinne, spätromantischen Melodiewogen und gewollter Sprödigkeit bravourös.
Wie hatte er (Reynaldo Hahn) selbst doch anlässlich der Uraufführung gesagt? J’espère avoir réussi à écrire une musique exempte de laideur et d’ennui! (Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, eine Musik frei von Hässlichkeit und Langeweile zu schreiben!). Das ist ihm in der Tat gelungen, und dem Theater Bielefeld gebührt das Verdienst, Hahns musikalisch höchst angenehm zu hörende, viele Stile integrierende, schwungvolle Oper entdeckt und als Deutsche Erstaufführung auf die Bühne gebracht zu haben. Der Besuch ist absolut lohnenswert!
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