Johann Strauss
Die Fledermaus
Beschreibung
Komische Operette in drei Akten / Text von Carl Haffner und Richard Genée nach dem Vaudeville Le Réveillon von Henri Meilhac und Ludovic Halévy / In deutscher Sprache
»Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.« Oder gilt doch eher: Glücklich ist, wer sich genüsslich rächen kann? Der Wunsch nach Rache treibt auf jeden Fall Dr. Falke an, der die öffentliche Schmach nicht vergessen will, die ihm Gabriel von Eisenstein zugefügt hat. Nach einem Kostümball ließ der seinen sturzbetrunkenen Freund seinen Rausch auf der Straße ausschlafen – und am nächsten Morgen zum Gespött der ganzen Stadt als Fledermaus verkleidet nach Hause torkeln. Seitdem schmiedet Dr. Falke einen groß angelegten Racheplan, der neben einem rauschenden Fest auch einen Gefängnisaufenthalt für seinen Freund beinhaltet und dessen ganzes Umfeld zu (mehr oder weniger eingeweihten) Kompliz*innen macht. Ein perfekter Plan – der allerdings eine unerwartete Eigendynamik entwickelt und so manches entlarvt, was besser verborgen geblieben wäre. Und so gilt nach einer champagnerseligen Nacht wohl für die ganze Gesellschaft: »Glücklich ist, wer vergisst …«
1874 in Wien uraufgeführt, gilt Johann Strauss’ Meisterwerk als Höhepunkt der »goldenen Ära der Wiener Operette« und genießt längst Kultstatus. Bei aller Melodienseligkeit gelingt es dem Walzerkönig, Die Fledermaus niemals in Sentimentalität abdriften zu lassen, sondern stets eine liebevolle, aber ironischdistanzierte Sichtweise auf die allzu menschliche Natur beizubehalten. Schließlich begegnen sich hier Personen, denen sehr bewusst ist, dass sie anderen etwas vorgaukeln – sei es Gefühl, Status oder Nationalität. Eine verrückte Nacht lang hält die Fassade, bis die Masken fallen und die Prophezeiung wahr wird: »Verlang nicht zu schaun, was hier verhüllt, erbeben würdest du vor diesem Bild.«
Besetzung
Pressestimmen
Überspitzungen und Schrägheiten unterhielten das Premierenpublikum vortrefflich. (...)
Die gut aufgelegten Philharmoniker absolvierten hellwach und präzise ihren Part (...) Alexander Kalajdzic, (...), scheint das Operetten-Genre mit der Muttermilch eingesogen zu haben.
(...) hier kann man sehen und hören, was Qualität im Orchestergraben und auf der Bühne ist. (...)
Diese Inszenierung von Nick Westbrock kann sich sehen lassen.
Mustergültig das Orchester unter der Leitung von Alexander Kalajdzic! Er verstand es, der schwungvollen Ouvertüre durch sorgfältige Detailzeichnung auch mozartsches Filigran zu verleihen und Momente des Innehaltens zu erzeugen. (...)
Es blieb nicht beim jubelnden Applaus, das Publikum ging zum Teil sogar, (...) singend aus dem Haus.