Spiel

Friedrich Schiller

Kabale und Liebe

Beschreibung

Luise liebt Ferdinand. Und Ferdinand liebt Luise. Doch die Welt ist gegen sie: Ferdinands Vater, Vizepräsident mit Einfluss, will seinen Sohn nicht mit der Tochter eines gewöhnlichen Musikers verheiraten, sondern, um dem Staatspräsidenten einen Gefallen zu tun, mit Lady Milford. Und Luises Vater sieht die Ehre seiner Tochter durch eine Affäre mit dem Sohn des Vizepräsidenten gefährdet und damit auch ihre Aussichten auf eine anständige Ehe, zum Beispiel mit dem Staatssekretär Wurm. Auch Milford und Wurm haben es auf Ferdinand bzw. Luise abgesehen, die eine aus Gefühl, der andere aus Kalkül.

Und so verstricken sich alle in ein Netz aus Intrigen, Lügen, Erpressung und Eifersucht. Hat das junge Paar eine Chance in dieser Welt? Und ist am Ende die absolute, besitzergreifende Liebe genauso fragwürdig wie die absolute Herrschaft? Das gleichermaßen aufklärerische wie stürmend und drängende Stück, das Schiller mit gerade mal 23 Jahren vollendete, wirft bis heute Fragen auf.

 

Pressestimmen

Schillers Sprache blüht und funkelt (…). Hoch emotional und anrührend, ein stürmend und drängendes Stück, heutig und gut nachvollziehbar in Szene gesetzt: Nach Ende des letzten Aktes herrscht erst einmal ergriffene Stille im Zuschauerraum, bevor donnernder Applaus einsetzt. Stehende Ovationen für ein starkes Ensemble.

Westfalen-Blatt, 11.09.23

Dass bei Schiller die Liebe zwischen dem adligen Ferdinand und der bürgerlichen Luise scheitern muss, steht von vorneherein fest – ihr ohnehin prekäres Glück wird schlicht zermalmt in der erbarmungslosen Maschinerie aus Machtmissbrauch, schierem Sadismus und Frauenfeindlichkeit einer Machtelite, die buchstäblich über Leichen geht, um ihre Interessen durchzusetzen.

Den Umweg einer Demaskierung des schönen Scheins des Adels geht Regisseur Dariusch Yazdkhasti dabei in seiner Bielefelder Inszenierung gar nicht mehr – er zeigt sie gleich als das, was sie sind: Exponenten eines groß angelegten organisierten Verbrechens namens Adelsgesellschaft in einem durch und durch korrupten Staatswesen. (…)

Den wichtigsten Beitrag zur hohen Intensität der Inszenierung liefert aber das zentrale Liebespaar mit einem emotionalen Wechselbad, das das Publikum ebenso stark forderte wie begeisterte. Der Wandel vom ungestümen Geliebten zum zweifelnden Zauderer gelingt Jan Hille als Ferdinand souverän; Fabienne-Deniz Hammer bietet eine Luise, deren zunehmendes Leiden am Verlust ihrer Integrität, Autonomie und schließlich ihrer Liebe gestisch, mimisch und stimmlich so bewegend umgesetzt wird, dass man beim Zuschauen stark mitleidet.

Umso willkommener die zwischenzeitliche komödiantische Einlage durch eine sehr eigenwillige Interpretation der Figur des Hofmarschalls von Kalb durch Faris Yüzbaşıoğlu. Dies alles vermittelt in der Sprache Schillers, in der jeder Halbsatz ein Kunstwerk ist (…).

Insgesamt ein höchst intensives Theatererlebnis mit grandiosen Leistungen der Schauspielenden in einer durchweg überzeugenden Inszenierung. Das Premierenpublikum spendete dementsprechend langen und begeisterten stehenden Beifall. Absolut sehenswert!“

Neue Westfälische, 12.09.23
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Kurzinfo

Spieldauer
ca. 02:45 Std.
Pausenanzahl
1
Premiere
Sa. 09.09.2023

Zum letzten Mal
Fr. 05.01.2024
Erster Termin war am
Sa. 09.09.2023
Spielort
Stadttheater
Niederwall 27
33602 Bielefeld
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