Johann Buchholz
Paare. Liebe ist eine schwere Geisteskrankheit.
Beschreibung
»Als ich vor Jahren den Keller meiner Berliner Mietwohnung ausräumte, fand ich einen Karton mit Unterlagen eines Therapeuten, der dort früher gelebt hatte. Auf einer Patientenakte stand: ›Liebe ist eine schwere Geisteskrankheit‹. Es war die Akte eines Paares. […] Wenn Filme oder Märchen mit der Hochzeit enden, denke ich: Da beginnt das Dilemma doch erst! Die Therapie ist für mich die Konzentration dieser Verrücktheit.«
Johann Buchholz
Der Filmregisseur Johann Buchholz hat diese und weitere (fiktive) Akten zu szenischen Miniaturen verarbeitet. Unterschiedliche Regisseure nehmen sich jeweils eine Szene vor, fast das gesamte Schauspielensemble ist dabei. Es entsteht ein Reigen schneller Beziehungsminiaturen, die Liebe als dauerhaften Irrsinn zeigen und als dringend therapiebedürftig! Zwei Menschen, eine Couch, drei Minuten. Das Publikum schlüpft in die Rolle des Therapeuten und muss dabei vor allem eines können: zuhören. Mit atemberaubender Geschwindigkeit jagen wir in das Herz der deutschen Gefühlsgegenwart. Denn die Zeiten, in denen unglückliche Dauersingles von einer Affäre in die nächste stolperten, sind vorbei. Wir wollen zusammenbleiben!
Besetzung
Pressestimmen
Der vom Autor intendierte Effekt der therapeutischen Shortcuts und der dramaturgische Kniff mit den zwei Bühnen verleihen der Inszenierung eine herrliche Dynamik, da wird gerannt, gewütet, geliebt, gehadert, man tanzt sich frei, und während vorne die Beziehung noch gerettet werden muss, finden sich hinten bereits Paare zu neuen Konstellationen zusammen und umgekehrt. (...) Die überaus gelungene Inszenierung in Bielefeld (...) schafft es überzeugend, die vormals bei Arte etablierten Serien-Episoden vom Fernsehen zurück auf die Bühne zu bringen.
Und was die 19 Darsteller des Ensembles zeigen, ist ohne den Hauch einer Ausnahme grandios. Über die kompletten fast anderthalb Stunden sind Spielfreude und -witz greifbar, alle zeigen federleichten Sinn für die pointierten Dialoge.